Corona-Sondervermögen: 15 Millionen Euro für Aufbau einer modernen Hochschul-Cloud
Mit Unterstützung aus dem Corona-Sondervermögen des Landes werden die sieben staatlichen Hochschulen in Sachsen-Anhalt ihre IT-Infrastruktur stärken und krisenfest machen. Bis 2026 soll eine zukunftsfähige Hochschul-Cloud aufgebaut werden, welche die Resilienz in Pandemiezeiten erhöht sowie einen deutlich verbesserten Schutz vor Cyber-Angriffen bietet. Die entsprechende Zuweisung in Höhe von 15 Millionen Euro haben Wissenschaftsstaatssekretär Thomas Wünsch und der Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Digitales und Beauftragte des Landes für die Informationstechnik (CIO), Bernd Schlömer, heute an den Rektor der federführenden Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OvGU), Prof. Dr. Jens Strackeljan, überreicht.
Wünsch betonte: „In Corona-Zeiten haben unsere Hochschulen Großartiges geleistet und in kürzester Zeit eine gute Online-Lehre auf die Beine gestellt. Die Pandemie und aktuell auch der russische Krieg gegen die Ukraine haben deutlich gemacht, wie existenziell eine stabile und sichere IT-Infrastruktur auch im Wissenschaftsbereich ist. Keine Hochschule kann die deutlich gestiegenen Anforderungen alleine stemmen. Deshalb setzen wir auf Zusammenarbeit, um belastbare IT-Strukturen aufzubauen sowie Daten gegen Hacker und Cyberangriffe zu sichern. Dadurch wird der Wissenschaftsstandort Sachsen-Anhalt deutlich gestärkt.“
Digitalstaatssekretär und CIO Bernd Schlömer ergänzte: „Mit der Etablierung einer leistungsfähigen Cloud-Umgebung wird eine resiliente, robuste und krisenfeste Rechenzentrums-Infrastruktur geschaffen. Das ist ein Meilenstein für das Land Sachsen-Anhalt, der es Forschenden, Studierenden und Mitarbeitenden aller Universitäten und Hochschulen ermöglicht, einfach handhabbare IT-Dienstleitungen auch in Krisenzeiten in Anspruch zu nehmen.“
Der Vorsitzende der IT-Kommission der Landesrektorenkonferenz und Informatiker Prof. Dr. Andreas Nürnberger von der Universität Magdeburg sagte: „Die sieben staatlichen Hochschulen schaffen im Verbund mehr Sicherheit und Krisenschutz. Durch die Kooperation sollen künftig IT-Dienste wie Server, Speicher, Lernplattformen oder ein Forschungsdaten-Archiv gegenseitig, weitgehend ‚OpenSource′-basiert und mit leistungsfähiger hochschulübergreifender User-Authentifizierung bereitgestellt werden. Dies geht deutlich über die bisher stattfindende Zusammenarbeit wie etwa gemeinsame Rahmenverträge bei IT-Beschaffungen oder gemeinsame Druck- und Speicherdienste hinaus.“ Bei Bedarf sollen durch die Cloud-Lösung künftig auch IT-Dienste zwischen den Hochschulen verschoben werden können, um den möglichen Ausfall eines einzelnen Rechenzentrums infolge eines Cyber-Angriffs zu kompensieren.